Apple Pay Betrug schreitet voran

Neues Jahr, alte Masche. Phishing hat definitiv immer noch nicht seinen Höhepunkt erreicht. Immer häufiger sieht man in diesem Zusammenhang Meldungen über Betrug mittels Apple Pay.

Auch wenn viele Verbraucherschützer:innen da draußen jetzt ihren Kopf schütteln, in vielen Phishing-Szenarien tragen meiner Meinung nach die Servicenutzerinnen bzw. der Servicenutzer einen Großteil der Schuld. Und zwar in der Hinsicht, dass der Betrug überhaupt durchgeführt werden kann.

Der Betrug läuft im Grunde folgendermaßen ab. Die Betrüger:innen schaffen es eine Apple Pay fähige Bezahlkarte (von ihren Opfern) in das Wallet des eigenen Smartphones zu übertragen. Ist dies einmal erfolgreich, können die Betrüger:innen dann wild drauf los shoppen. Shopping wäre dann zwar offline als auch online möglich, doch natürlich werden die Betrüger lieber „die anonymere“ Offlinewelt nutzen.

Möglich ist all dies indem die Betrüger:innen über Phishing die Zugangsdaten zum Onlinebanking ausspionieren und dort die Apple Pay Funktion aktivieren. Aus Sicht der Betrüger:innen gibt es allerdings noch einen entscheidenden Haken. Es Bedarf beim Übertragen der Bezahlkarte an das Smartphone mindestens ein mal einen zweiten Faktor des Opfers. Diesen erbeuten die Betrüger:innen meistens durch fingierte Anrufe oder Mails. Hierbei wird dem Opfer vorgegaukelt aus Grund X oder Grund Y wird diese TAN benötigt. Und das ist der entscheidende Punkt. Diese TAN darf keinem Dritten ausgehändigt werden!

Große Streitigkeiten entstehen im Schadenfall immer beim Thema Schuld. Hätte die Bank einen Schaden verhindern können? Lassen wir also weiterhin die Gerichte darüber entscheiden in wie weit Verbraucher:innen oder die Kreditinstitute Schuld sind…

Schaut euch gerne mal den folgenden Film von Marktcheck an. Hierin fordert der betrogene Kunde zudem noch eine Art Überwachung seiner Transaktionen durch die Bank. Auch das Thema Datenschutz wird also relevant: Auf der einen Seite sollen die Daten nicht ausgewertet werden – auf der anderen Seite wünschen sich Kund:innen eine Prävention. Oder wie würde es Kurt Tucholsky sagen: „Der Mittelweg wird wohl das richtige sein.“

Wenn ihr entscheiden müsstet, wie lautet euer Urteil?

Beitragsfoto: https://unsplash.com/photos/tdMu8W9NTnY

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