Betrug im Metaverse

Einst war das Internet für uns alle Neuland, heute ist es das Metaverse. Also jener digitale Raum, der die neue virtuelle Realität darstellt. Noch weiß niemand so recht etwas damit anzufangen. Lässt sich dort Geld verdienen? Welche Geschäftsmodelle funktionieren? Ich selbst kann leider nicht mitreden, denn bisher war ich noch nie im Metaverse. Allerdings habe ich mir für 2023 fest vorgenommen das von Marc Zuckerberg prognostizierte „nächste Kapitel des Internets“ mal live zu erleben. (Hat jemand von euch passende Hardware zum Verleih?)

Jetzt fragt man sich, was hat das Metaverse mit Betrug zu tun? Was kann an einem virtuellen Raum betrügerisch sein? Auch ohne dort gewesen zu sein: „ALLES“. Zum Glück rüstet auch die Polizei auf. Denn INTERPOL gründete bereits das erste globale Polizei-Metaverse. Besucher können die INTERPOL-Zentrale virtuell betreten, mit Beamten interagieren oder an Schulungen teilnehmen. Hier ist sicherlich noch Luft nach oben, aber immerhin – „Daumen hoch“! Schaut euch bei Gelegenheit mal die weiteren Infos inkl. Fotos und einem YouTube-Video auf der INTERPOL-Webseite an.

Doch zurück zum Thema Betrug. Ich denke mir dabei folgendes:

Für alle Betrüger:innen fällt Weinachten und Ostern zusammen, wenn in der virtuellen Realität Produkte und Dienstleitungen mit schwer zurückverfolgbaren Währungen (insbesondere Krypto, NFTs etc.) bezahlt werden können. Ganz grundsätzlich sind diese digitalen Räume kaum reguliert. Hetze, Belästigungen und Beleidigungen sind bereits heute im Internet (fast) ohne Risiko möglich – im Metaverse werden diese Themen ein neues Level erreichen. Wer bzw. welches Land soll schlussendlich die Strafverfolgung übernehmen? Deutschland ganz sicher nicht – die Nutzung eine Computers anstatt Papier und Stift war genug Change in den letzten Jahren. Wenn dann auch noch das Fax durch eine VR-Brille ersetzt werden soll, würde dies sicherlich zur vollständigen Überforderung führen.

Im Artikel von https://www.securitymagazine.com wird deutlich, dass auch das Thema Kontoeröffnungsbetrug schlagend wird. Im Metaverse wird es nämlich noch viel einfacher sein, durch Mehrfachkonten auch mehrfach von Rabatten zu profitieren.

Und nochmal zurück zu INTERPOL. „Mit der wachsenden Zahl von Metaverse-Nutzern und der Weiterentwicklung der Technologie wird die Liste möglicher Straftaten immer länger und umfasst potenziell auch Straftaten gegen Kinder, Datendiebstahl, Geldwäsche, Finanzbetrug, Fälschungen, Ransomware, Phishing sowie sexuelle Übergriffe und Belästigungen“, heißt es (ZDNET). Schöne Aussichten…

Für mich persönlich hat diese mögliche Zukunft dennoch etwas positives. Jobs in der Betrugsprävention bleiben definitiv erhalten. Sollten wir alle Betrüger in der (Internet-)Realität besiegt haben, kämpfen wir einfach in der Metaverse-Realität weiter…

Beitragsfoto: https://unsplash.com/photos/wV_05P-t15Y

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